Dann eben im kommenden Jahr

Oberallgäuer Team Guzzi

Auch das Giornate Mondiali Moto Guzzi, das Guzzi Welttreffen zum 100-jährigen Bestehen der Kultmarke aus dem norditalienischen Mandello del Lario, fällt Corona zum Opfer und wird auf 2022 verschoben.

„Das ist eine Ehrensache, dass man bei 100 Jahren dabei ist“, erklärt Sigurd Nelitz. Nelitz ist „Rädelsführer“ beim Oberallgäuer Team Guzzi. Dreizehn Guzzista, bilden die Crew, den harten Kern, der Truppe die sich mit Haut und Haar den Motorrädern aus Mandello verschrieben hat. Bereits vor fünf Jahren haben sie ein Ferienhaus am Comer See für das Welttreffen zum 100-jährigen Geburtstag der italienischen Kultmarke gebucht. Logisch das die Enttäuschung, als auch dieses Event der Pandemie zum Opfer fällt und auf das kommende Jahr verschoben werden muss, riesig ist. Etwa 80-100.000 Fahrer aus aller Welt wurden und werden zum Treffen erwartet, sogar aus Australien haben sich Fans angesagt. Dennoch, trotzig beinahe, erklärt der Allgäuer: „Sechs von uns fahren trotzdem runter, dieses Jahr.“

Der Rädelsführer im Rudel

Seit zwölf Jahren treffen sie sich. Angefangen hat alles mit dem Oberjoch Rennen, einem Bergrennen bei Bad Hindelang im Oberallgäu. Damals trafen sie sich zu gemeinsamen Ausfahrten. Der eine kannte den, der andere jenen. Dann stand das Rennen an und schnell entstand die Idee, als geschlossene Gruppe, daran teil zu nehmen. Mittlerweile sind sie eine „feste Bank“ und fester Bestandteil des Programms, ihr „Le-Mans-Start“ ist in der Szene legendär. Der Erfolg schweißt zusammen, ein kleines Museum mit Besprechungs- und Versammlungstisch wurde eingerichtet. Leider haben auch beim Team Guzzi das Vereinsleben und die Ausfahrten unter Corona gelitten. Bis runter nach Sardinien wurden gemeinsame Touren organisiert. Entscheidend für den Zusammenhalt sind aber Marke und Motorräder.

Das Herz schlägt für Moto Guzzi

„Das Herz schlägt für Guzzi“, Nelitz wird Nachdenklich: „Was auch ganz wichtig ist, dass wir bei uns welche haben die an den Motorrädern schrauben können, die sich brutal mit den Motorrädern auskennen“. Die Motorräder sind allesamt betagt, „Bei Guzzi musst du immer einen Schraubenzieher dabeihaben, immer“, grinst der Rädelsführer verschmitzt. Zwei drei aus der Gruppe können beinahe alles richten. „Und das hält uns auch zusammen“ bringt Nelitz es schließlich auf den Punkt.

Beim Jochpass Oldtimer Revival

Viele Modelle, die die Werkhallen am Comer See, in den vergangenen 70 Jahren verlassen haben werden im Team Guzzi gefahren. Von den Einzylinder Falcone, über das Dreirad Ercolino, bis zu den, mit den für Moto Guzzi typischen V2 Motoren bestückten, Le Mans und California. Auch die äußerst seltene GTS 350 eine für Moto Guzzi eher untypische, Vierzylinder Maschine, die 1974 eingeführt wurde, für die aber bereits 1975 das Produktionsende kam, ist vertreten. Zurück zum Welttreffen. Aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben, dann eben im kommenden Jahr.