Begegnungen bereichern

Text und Fotos: Stephan Käufer
Auf dem roten Sofa

Auf dem roten Sofa

Lachen, Spaß und ungezwungene Geselligkeit. Lebensfreude pur bei der Jubiläumsveranstaltung 60 Jahre Jugendhaus Elias und 50 Jahre Offenes Seminar in Seifriedsberg, unter Anwesenheit des Augsburger Bischofs Bertram Meier

Ausgelassene Stimmung herrschte auf der Jubiläumsveranstaltung des Jugendhauses Eilas am 13. August 2022 in Seifriedsberg. Bei tollem Augustwetter und vor der imposanten Kulisse der Oberallgäuer Landschaft zog es viele Ehemalige zur katholischen Bildungseinrichtung. Auch der Augsburger Bischof Bertram Meier, ebenfalls Ehemaliger und regelmäßiger Teilnehmer im Offenen Seminar, war als „Erster unter Gleichen“ humorvoll und entspannt, mittendrin in den Jahrgängen der Absolventen.

Bischof Bertram Meier

Bischof Bertram Meier

In einem erfrischend modern gestalteten Festakt ohne Laudatoren dafür mit einem kurzweiligen Talk auf der „roten Couch“ erinnerten sich Ehemalige und Aktive an gemeinsam verbrachte Zeit. Auf die Frage was denn das Momentum, den Geist der Bildungseinrichtung ausmache antwortete Meier: „Eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten.“ Das bestätigt auch Matthias Daufratshofer aus Baisweil. Daufratshofer ist heute promovierter Historiker und Theologe und hat als 14-jähriger zum ersten Mal am offenen Seminar teilgenommen. Die gemeinsam erlebten Bergtouren, das Singen und Musizieren war das Eine. Das Andere ist die Spiritualität. Er erklärt: „Die Spiritualität die ich heute noch habe, gründet eigentlich im Offenen Seminar im Jugendhaus Elias.“ Der Historiker stellt aber gleichzeitig auch fest: „Wir sind hier in Seifriedsberg keine „Sonderwelt“ sondern wirklich -in der Welt-“. Egal ob man diese „Sonderwelt“ religiös, weltlich oder politisch definieren will. Sein Fazit lautet: „Hier auf dem Seifriedsberg habe ich gelernt kritisch zu denken, nicht irgendwas nachplappern. Man kann sich aneinander reiben, Argumente austauschen, und sich was „um den Kopf hauen“.

Matthias Daufratshofer

Matthias Daufratshofer

Helmut Finkel aus Lenzfried wurde durch seinen älteren Bruder auf das Haus Elias aufmerksam. Seine Aussage das es auf dem Seifriedsberg sehr gutes Essen gäbe motivierte Finkel doch auch einmal auf dem Seifriedsberg vorbei zu schauen. Ende der 70iger Anfang der 80iger Jahre erlebte er während der Sommerferien das Seminar. Finkel war Ministrant, aktiv in der KjG sowie später auch BDKJ Vorsitzender von Kempten. In den jüngeren Jahren war Ihm das Offene Seminar manchmal „zu viel katholisch“ Pfarrei und Verbandsarbeit sprachen Finkel eher an. Trotzdem hielt und hatte er gute Verbindungen zum Seminar. Erst sehr viel später, kam er in den Mitarbeiterkreis des Offenen Seminars. Finkel begann mit einer Ausbildung zum Elektriker, danach folgte die Ausbildung zum Krankenpfleger. Seit fast vierzig Jahren ist er bei der Feuerwehr. Nach einer Theologischen Ausbildung beim Bistum Augsburg ist er heute Spitalseelsorger. Mit spitzbübischem Grinsen erklärt er: „Ich stehe mit beiden Beinen in der Welt“. Dann, nachdenklicher: „Bei bestimmten Entscheidungen bin ich gerne hierhergefahren, hab in der Kapelle gesessen und das vor Gott gebracht und gesagt ich muss einen Weg entscheiden. So ist hier in der Kapelle vermutlich mehr passiert als in Lenzfried in der Pfarrkirche“.

Helmut Finkel

Helmut Finkel

Spiritualität ist ja auch Suche, sinnlich nicht fassbar, rational nicht erklärbar. Die Begeisterung aller Anwesenden beim Festakt des Jugendhauses Elias war spürbar und beeindruckend. Die ausgelassene Stimmung nicht aufgesetzt. Bischof Meier bezog sich im Talk auch auf das Lied „Die Sache Jesu braucht begeisterte“. Auf dem Seifriedsberg sind sie begeistert.

Artikel wurde durch die Redaktion redigiert.


Erschienen im Allgäuer Anzeigeblatt am 15.08.22

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Jugendhaus Elias/Seifridsberg

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