Pfingstmontag ist Mühlentag

Text und Fotos: Stephan Käufer
Mühlentag

Mühlentag

Blauer Himmel, herrlicher Sonnenschein und beruhigend rauschendes Wasser auf dem sich drehenden Mühlrad, Bratwurstduft und im Hintergrund traditionelle bayrische Akkordeonmusik. Feststimmung. Pfingstmontag traditioneller Mühlentag in Deutschland, in diesem Jahr zum 25. Mal. Heuer, zum zweiten Mal bereits, nimmt daran auch die Obere Mühle Wertach teil. Initiator des Mühlentages ist die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung. Etwa eintausend Mühlen landauf, landab nehmen deutschlandweit am Mühlentag teil und öffnen ihre Tore interessierten und Gästen. Selbstverständlich auch mit kulinarischem Rahmenprogramm.

Dr. Holger Ahlborn und seine Frau Uschi

Dr. Holger Ahlborn und seine Frau Uschi

„Wir haben mit der Mühle relativ spät noch einmal Gas gegeben, das war ja alles Wiese hier“, erzählt Dr. Holger Ahlborn, zusammen mit seiner Frau Uschi, Eigentümer der Oberen Mühle. Erst 2018 wurde das Mühlrad aus Stahl neu errichtet. Ein 300 Meter langer Graben zur Versorgung sowie zur Ableitung des benötigten Mühlenwassers musste errichtet und nach dem Einbau der erforderlichen Rohrleitungen wieder verschlossen werden. Über die Rohre, die nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhre funktionieren wird das Mühlrad als oberschlächtiges Wasserrad betrieben. Die damit verbundenen Mühen und Investitionen haben sich gelohnt. Vor kurzem erhielt die Obere Mühle Wertach den Kulturpreis 2021 des Landkreises Oberallgäu in der Sparte „Denkmalpflege“. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Region den Beitrag der Eigentümer zur Erhaltung von Kultur und Heimatgeschichte.

alles Bio

alles Bio

Neben der Mühle, die der Stromerzeugung dient, wird eine Bio Imkerei, eine Bio Gemüselandwirtschaft sowie ein Bio Lädle betrieben. Ahlborn legt Wert darauf festzustellen, dass die Mühle unabhängig von Subventionen und somit unabhängig von Weltmarktpreisen produziert. Außerdem wird auf kleiner Fläche ohne Einsatz von Pestiziden und ausschließlich unter Verwendung natürlicher Mittel gearbeitet. Durch die Anwendung des Prinzips der Fünffelderwirtschaft wird sichergestellt das die Böden nicht ausgelaugt werden.

es klappert die Mühle

es klappert die Mühle

„Heute sind verhältnismäßig wenige Mühlen noch einsetzbar, eher romantische Überbleibsel“, erklärt in Ihrer Laudatio zum Mühlentag die Wertacher Bürgermeisterin Gertrud Knoll. Stolz verweist Sie auf das Wertacher Wappen mit den darin enthaltenen drei Mühlrädern. So wird mit dem Betrieb der Oberen Mühle eine mehr als 600-jährige Tradition fortgesetzt.

Artikel wurde durch die Redaktion redigiert.


Erschienen im Allgäuer Anzeigeblatt am 08.06.22

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Langgasse 16, 87497 Wertach

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