Neuauflage des Kultklassikers, wieder MOGO in Hamburg

Text und Fotos: Stephan Käufer
Kultklassiker am Michel

Kultklassiker am Michel

Nach zwei Jahren Coronapause konnte am 12.06. bei Kaiserwetter am Michel die 39. Auflage des Hamburger MOGO stattfinden. Leider ohne Motorradkorso.

Du. Wir. Zusammen. Der Leitgedanke, das Motto des diesjährigen MOGO. Endlich wieder gemeinsam feiern, hören, miteinander reden. Erleben wie es anderen Bikern in der Pandemie und aktuell unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine ergangen ist und ergeht. Das Aus- und Ansprechen persönlicher Ängste und Sorgen ist zentrales Anliegen des MOGO und seiner Veranstalter. Seelsorge an der Basis, ohne Schnörkel, ohne Berührungsängste, direkt und unvoreingenommen.

Du. Wir. Zusammen.

Du. Wir. Zusammen.

„Der Gottesdienst ist das Eine, das finden die Leute cool“, erklärt Lars Lemke. Lemke ist der MOGO Pastor und damit schon beinahe eine Institution in Hamburg. Seit etwa vierzig Jahren fährt Lemke selbst Motorrad, er kennt die Motorradfahrer, seine „Schäfchen“. „Was fast noch wichtiger ist, ist die Straße der -Marktplatz-“, führt Lemke weiter aus. Mit „Marktplatz“ meint er das, was vor, während und nach dem Gottesdienst am Michel geschieht. Das Benzingespräch, der Austausch von Informationen, die Kommunikation, das sein unter Gleichgesinnten. „Wer hat denn die Lackierung gemacht? Wie hast Du das denn durch den TÜV gekriegt? So werden die Menschen motiviert zum Michel, zum MOGO zu kommen. So werden auch die „Misstrauischen“ eingeladen, dem Gottesdienst beizuwohnen. Oder einfach -so nebenbei- vor der Kirche zu stehen, der Predigt, den Gebeten und der Musik, die über Lautsprecher auf den Vorplatz übertragen werden, zu lauschen. Schnörkellos, ohne all das überladene, ritualisierte der Amtskirche.

Schnörkellos Lars Lemke MOGO Pastor

Schnörkellos Lars Lemke MOGO Pastor

Dies ist das Erfogsrezept der Kultveranstaltung. Bis zu 30.000 Motorradfahrer nahmen in den Jahren vor der Pandemie hieran teil. „Hier wissen alle, sie sind komplett willkommen“, resümiert der Motorradpastor.

„Eine große Attraktion ist auch der Konvoi am Ende“, weiß Lemke. Aber genau dieser musste in diesem Jahr ausfallen. Bereits im Dezember erwartet die Stadtverwaltung die Vorstellung des gesamten Programmablaufes. Doch im Dezember 21 befand sich Hamburg sowie der Rest der Republik noch im Coronabedingten Lockdown. „In den Michel durften damals maximal 300 Personen“ erinnert sich der MOGO Pastor. Die Planungen für den Konvoi, die Straßensperrungen und Wegeführung, müssen aber durch Sachverständige erarbeitet werden, und das wiederum kostet Geld, viel Geld, das durch Spenden aufgebracht wird. Das wollte bei der ungewissen Lage niemand in die Hand nehmen. Doch im kommenden Jahr, dann zum 40. Jubiläum, soll auch der große Motorradkorso wieder stattfinden.

demnächst wieder im Convoi

demnächst wieder im Convoi

„Ich bin begeistert von dem Helferteam. Wir haben hier jetzt über 100 Helfer am Start, das ist nach Corona eine große Zahl. Die Stimmung in dieser Helferschaft ist so gigantisch, sie sind der große Schatz dieses MOGO´s“., mit dem Dank an sein Team beendet Lemke unser Gespräch. Und wie bei allen Traditionsveranstaltungen ist nach dem MOGO vor dem MOGO. Am 11. Juni 2023 findet, hoffentlich wieder mit Konvoi, die 40. Jubiläumsauflage des Kultklassikers statt.


53.548393,9.978798
St. Michaelis, Engl. Planke 1, Hamburg

Kalender von Stephan Käufer
Motorradkalender

Momentaufnahmen und Impressionen. Meine Lieblingsmotive aus den Themenbereichen Reise, Motorrad und Oldtimer. Zusammengefasst und präsentiert als hochwertiger Wandkalender.

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